Bundesweiter Tag der Freien Schulen
Unter dem Motto „Wir sind so frei“ werden rund um den 18. September 2015 erstmalig in mehreren Bundesländern Veranstaltungen zu einem bundesweiten Tag der freien Schulen durchgeführt. Die Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen in Mecklenburg-Vorpommern (AGFS MV) nutzt diese Gelegenheit, um einen Überblick über die öffentlichen Schulen in freier Trägerschaft des Bundeslandes zu geben.
In Mecklenburg-Vorpommern besuchen im Schuljahr 2015/2016 rund 15.500 Schülerinnen und Schüler eine von 76 allgemein bildenden Schulen in freier Trägerschaft. Das sind etwa 470 mehr als im vorherigen Schuljahr. Hinzu kommen rund 4.100 Auszubildende an den 28 beruflichen freien Schulen. Bundesweit sind es rund 730.000 Schülerinnen und Schüler an 5692 allgemein bildenden und beruflichen Schulen.
„Freie Schulen sind eine Errungenschaft der wiedergewonnenen Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Schulrat i.K. Thomas Weßler, Sprecher der AGFS MV am Freitag in Ludwigslust. Das Bildungsangebot stehe grundsätzlich jedermann offen. „Freie Schulen garantieren eine Wahlmöglichkeit, machen die Schullandschaft vielfältiger und sorgen für einen gesunden Wettbewerb. Das sollte die Politik besser stärken“, forderte Weßler. Ungerechtigkeiten in der finanziellen Bewertung zwischen freien und staatlichen Schulen müssten abgebaut werden genauso wie die Regelungen zur Schülerbeförderung verbessert werden müssten. „Unsere Schüler bekommen 100 Prozent Schule, sind dem Land aber weniger Wert als die Schüler an staatlichen Schulen“, so Weßler.
Nach Ansicht des Ludwigsluster Bürgermeisters Reinhard Mach stellen freie Schulen eine erhebliche Bereicherung der städtischen Schullandschaft dar und sind ein Standortvorteil in wirtschaftlicher Hinsicht. „Die Ludwigsluster Schullandschaft ist ohne die freie Edith-Stein-Schule nicht mehr vorstellbar“, sagte Mach. Der Wettbewerb den freie Schulen ausgelöst hätten, sei für Schüler, Lehrer und Eltern äußerst positiv. „Durch freie Schulen ist in Schulen allgemein einfach mehr möglich. Das ist gut fürs Lernen und fürs Leben“, sagte Mach. Beispielhaft seien die Projekte, die die katholische Edith-Stein-Schule in und mit der Stadt Ludwigslust durchführe.
Der Geschäftsführer der Rattunde & Co GmbH aus Ludwigslust, Martin Proksch, betonte den ganzheitlichen Bildungsansatz katholischer Schulen. „Mich als Unternehmer überzeugen neben der Wissensvermittlung auch die Möglichkeiten zur Selbstentfaltung und Selbsterprobung in Schulen in katholischer Trägerschaft. Das stärkt Schüler und Auszubildende für den weiteren Lebensweg, gibt Orientierung und schützt vor Ausgrenzung“, sagte Proksch. Die Werte und Ideen, die jungen Menschen in katholischen Schulen vermittelt werden, würden ihnen helfen, zentrale menschliche Fragen zu stellen und zu beantworten und ihre Gegenwart als sinnerfüllt zu erleben. „So können sie sich mit Gestaltungswillen und Zuversicht auf den nächsten Tag und die ferne Zukunft einlassen“, so Proksch.
Für Rückfragen:
Schulrat i.K. Thomas Weßler, Stiftungsdirektor der Bernostiftung – Katholische Stiftung für Schule und Erziehung in Mecklenburg und Schleswig-Holstein und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen in Mecklenburg-Vorpommern
Tel.: 0385 – 59 38 37-102