PISA-Studie: VDP fordert höhere Bildungsausgaben und Förderung innovativer Schulkonzepte

Berlin, 7. Dezember 2016 – Der Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP) begrüßt das gute Abschneiden der deutschen Schüler bei der aktuellen Pisa-Studie. Gleichzeitig warnt er davor, sich mit dem bislang Erreichten zufrieden zu geben. Für eine Verbesserung des Bildungsniveaus müssen zukünftig mehr Mittel in den Bildungssektor investiert und innovative Schulkonzepte flächendecken umgesetzt werden.

Mehr als eine halbe Million Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 Jahren aus 72 Ländern und Regionen haben an der weltweiten Schulvergleichsstudie, die seit dem Jahr 2000 alle drei Jahre stattfindet, teilgenommen. Der Schwerpunkt der Studie lag dieses Mal im Bereich der Naturwissenschaften. Die deutschen Schüler belegten dabei Platz 16 von 72 und landen damit auf einem guten Platz in der oberen Tabellenhälfte. Im Vergleich zum Pisa-Schock im Jahr 2001 ist diese Entwicklung erfreulich. Seitdem hat es in der Schulpolitik viele Aktivitäten gegeben, um die Bildungsstandards zu verbessern. „Um international anschlussfähig zu bleiben, müssen die Bildungsausgaben erhöht und auch weiterhin innovative Konzepte umgesetzt werden“, so Klaus Vogt, VDP-Präsident.

Deutschland liegt bei den Bildungsausgaben gemessen am Bruttoinlandsprodukt im internationalen Vergleich hinter dem OECD-Durchschnitt. Dies wirkt sich vor allem in der Leistungsfähigkeit des Primär- und Sekundarbereichs aus, wo häufig zu wenig Unterricht stattfindet und eine ungünstige Schüler-Lehrer-Relation besteht. Freie Schulen sind davon nicht betroffen. Durch ihre Eigenständigkeit haben sie bei personellen, organisatorischen und didaktischen Fragen eine hohe Eigenverantwortung. Im Bereich der Ganztagsbetreuung und individuellen Förderung waren sie Vorreiter, lange bevor der Staat diese Konzepte adaptiert hat. „Freie Schulen befördern nicht nur hier die qualitative Entwicklung des Bildungssystems, sondern beispielsweise auch beim Einsatz von digitalen Medien im Unterricht. Auch hier hat Deutschland im internationalen Vergleich noch Nachholbedarf“, so Klaus Vogt.

Umso unverständlicher ist deshalb die zum Teil restriktive Politik vieler Bundesländer gegenüber Schulen in freier Trägerschaft. Sei es bei den Gründungsvoraussetzungen oder bei der Finanzierung – häufig wird übersehen, dass sie laut Grundgesetz als gleichberechtigter Bestandteil des Schulwesens zu garantieren sind. Es müssen deshalb gleiche Rahmenbedingungen innerhalb der freien Bildungsträgerschaft bestehen. Dies bedeutet, dass Freie Schulen wirtschaftlich gleichzustellen sind. „Nur durch einen gleichberechtigten Wettbewerb können innovative Schulkonzepte schneller umgesetzt und das Bildungsniveau zukünftig weiter angehoben werden“, so Klaus Vogt.

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